Zur Gebäudesituation gibt es folgende Sonderinformation:
Entscheidung – Die Kirchengemeinde hat entschieden, die Lukaskirche (Schillerstraße 27) und die Petruskirche (Krambergstraße 27) nicht mehr als kirchliche Orte zu nutzen.
- Zahlenmäßig – Die Gemeindegliederzahl im Bereich der Lydia-Kirchengemeinde hat sich wie im gesamten Kirchenkreis Hagen mehr als halbiert. Der Kirchenkreis hatte 1975 mit 143.601 Gemeindegliedern mehr als doppelt so viele Gemeindeglieder wie heute (58.986). Die Lydia-Kirchengemeinde hat derzeit (Stand Juli 2023) bei 10.620 Gemeindegliedern 7 Kirchengebäude (zzgl. Gemeindehäusern und Kindergärten).
- Personell – Zum Zeitpunkt der Vereinigung am 01.01.2021 hatte die Lydia-Kirchengemeinde 4,0 Pfarrstellen. Durch den personellen Wechsel und die Berücksichtigung des Pfarrstellenentwicklungsplans hat die Gemeinde derzeit 3,25 Pfarrstellen zur Verfügung. 2028 werden es nach derzeitiger Planung 2,25 Pfarrstellen sein.
- Baulich – In der Gemeindekonzeption der ehemaligen Melanchthon-Gemeinde ist bereits vor 10 Jahren festgelegt worden, sich perspektivisch von der Lukas- und der Petruskirche zu trennen. Damals wurde für die Zukunft der Melanchthon-Gemeinde entschieden, ein neues Gemeindehaus neben der Philipp-Nicolai-Kirche in Boele als neues Zentrum zu bauen – damit einhergehend wurden seitdem an den kirchlichen Orten Petrus- und Lukaskirche Schäden nur noch notdürftig repariert. Dies ist inzwischen deutlich zu spüren.
- Finanziell – Die Lydia-Kirchengemeinde muss für ihre eigene Zukunftsfähigkeit sehr verantwortlich die vorhandenen Ressourcen verteilen – dabei sind wirtschaftliche und personelle Möglichkeiten sehr sorgsam zu verteilen.
- Zeitlich – In der Lukas-Kirche findet bereits seit dem Hochwasser im Juli 2021 kein Gottesdienst mehr statt. In der Petrus-Kirche wird am Erntedankfest am
1. Oktober 2023 der letzte reguläre Gottesdienst gefeiert. Dieser Gottesdienst soll in Kabel nach Möglichkeit gemeinsam mit dem ev. Kindergarten „Unterm Sternenzelt“ lebendig gefeiert werden. Die Entwidmung ist bislang nicht beschlossen, wird aber zeitnah angestrebt. Der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest. Geplant ist, zur Entwidmung einen letzten Gottesdienst in der Petruskirche zu feiern. Auch ein Gottesdienst auf dem Gelände vor der Lukaskirche ist angedacht. - Perspektivisch – Es steht noch nicht fest, ob die Gemeinde die Kirchen weiternutzen oder veräußern wird. In jedem Fall müssen für eine Anschlussverwendung die landeskirchlichen Vorgaben beachtet werden. Die Entscheidung wird in einem nächsten Schritt über die entsprechenden Ebenen hinweg (Kirchenkreis, Landeskirche) erarbeitet. Die Kirchengemeinde sucht in dieser Sache auch das Gespräch mit der Stadt. In jedem Fall wird sich die Kirchengemeinde für eine gemeinnützige Nutzung der Gebäude stark machen. Bislang gibt es keine Kontakte zu Interessenten; sie erfolgen erst nach den Gesprächen mit dem Kirchenkreis, der Stadt Hagen und dem Landeskirchenamt.
- Eingeladen – Durch die Winterkirche und die Sonntage, an denen auch bislang vor Ort keine Gottesdienste stattfinden, haben wir gute Erfahrungen damit gemacht, dass Gottesdienstbesucher und vor Ort beheimatete Gruppen andere kirchliche Orte besuchen bzw. nutzen. Die nächstgelegenen Kirchen sind zwischen 1,8 und 3,4 km entfernt. Die an beiden Orten weiterhin vorhandenen Kindergärten sollen als kirchliche Orte bestehen bleiben. Dort werden weiterhin regelmäßig Gottesdienste gefeiert und die religionspädagogische Arbeit fortgesetzt.
- Sichtbar – Stadtteilbezogene Aktivitäten sind unabhängig vom kirchlichen Ort der Kirche, so dass an diesen weiterhin teilgenommen wird. Dazu gehören auch die Schulgottesdienste, die in den Schulen in der Gemeinde weiterhin gefeiert werden. Grundsätzlich gilt: Stadtteilbezogene Aktivitäten werden gern unterstützt – die Gemeinde hat aber derzeit keine Ressourcen, neue Aktivitäten an diesen Orten zu erschaffen.
- Zukünftig – Aufgrund der Vielzahl der Gebäude, der steigenden Energiekosten, der höheren Anforderungen an Klimaneutralität von Gebäuden, der rückläufigen Gemeindegliederzahlen, der begrenzten finanziellen Möglichkeiten und der sinkenden Pfarrstellen in der Gemeinde wird die Gemeinde sich mittelfristig auch von weiteren Gebäuden trennen müssen. Um festzustellen, welche Anzahl und welche Art von kirchlichen Orten in der Gemeinde in Zukunft benötigt werden, erarbeitet die Gemeinde ein Gebäudekonzept.
- Weitblickend – Das Konzept der Kirchlichen Orte entspricht dem auf der kreiskirchlichen Synode im Mai 2023 gefassten Zukunftsmodell von Kirche. Die Fortführung des sozialen Engagements in den Stadtteilen ist der Gemeinde sehr wichtig.
Im Namen der Bevollmächtigten
(Vorsitzende des Bevollmächtigtenausschusses der Ev. Lydia-Kirchengemeinde Hagen)